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Die zweite Periode von 1903 bis 1927

Text von Günter Macek

 

1903

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

25 Jahre bestand nun die Feuerwehr Krieglach, und man mußte die Löschgeräte noch immer notdürftig im alten Schuldienerhäusl unterbringen. Erst im Jahre 1909 wurde neben dem Schulgebäude ein ordentliches Rüsthaus gebaut, welches den damaligen Anforderungen recht gut entsprach. Hier war die Feuerwehr rund 50 Jahre lang zu Hause.  

       

In den Jahren des ersten Weltkrieges mußten fast alle wehrfähigen Männer zum Militär, und der Mannschaftsstand der Feuerwehr war stark dezimiert. Trotzdem gelang es auch in den schweren Zeiten des Krieges, Brände und Hochwasserkatastrophen wirksam zu bekämpfen.

Kurz nach Kriegsende stand es dann ziemlich schlecht um die Feuerwehr Krieglach, denn die Heimkehrer waren müde und der einstige Idealismus fehlte. Doch bald ging es wieder aufwärts, und es fanden sich in den folgenden Jahren wieder genügend Männer, die bereit waren, ihren Mitmenschen bei Gefahr uneigennützig beizustehen.

 

Motorspritze Fiat

 

Im Oktober 1923 kaufte man eine Fiat Motorspritze, pferdebespannt, und erhöhte damit die Schlagkraft der Wehr ganz beträchtlich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Feuerwehrfeste und Sammlungen ermöglichten im selben Jahr auch die Anschaffung eines "Stoewer" Mannschaftswagens. Mit diesen Geräten war man für damalige Begriffe gut ausgerüstet und konnte der Brandgefahr wirksam begegnen.  

       

Folgende Brandeinsätze waren in der zweiten Periode zu verzeichnen:

Am 27. 5. 1908

traf ein Lastzug mit einem brennenden Waggon in Krieglach ein; die Feuerwehr verhinderte ein Übergreifen der Flammen und löschte den Brand.

31. 5. 1908

Waldbrand am Granegg.

10. 4. 1909

Brand im Wirtschaftsgebäude des Besitzers Rothwangl, Freßnitz.

Am 29. 5. 1910

brannte wieder ein Waggon am Bahnhof Krieglach. Die Ladung bestand aus Schwefel, und die Löscharbeiten gestalteten sich sehr schwierig.

Am 8. 5. 1911

wurde durch Brandstiftung die Futter- und Gerätehütte des Baron Sessler ein Raub der Flammen.

16. 7. 1911

Brand der Trockenkammer bei Fa. Habersack.

1912

brannten ein Heuschuppen und 1913 ein Stallgebäude in Freßnitz.

Am 2. Juli 1914

verhinderte das rasche eingreifen der Feuerwehr eine Brandkatastrophe in Krieglach, als das Dach des Sägewerkes Feuer gefangen hatte.

Am 13. 7. 1916

brannten Heuschober und zwei Heuhütten am Ortsrand. Starker Wind drohte die Flammen auf die Häuser zu tragen, doch die Feuerwehr war schneller!

Am 14. 8. 1916

kam bei einem Waggonbrand ein Bahnbediensteter ums Leben. Es bestand höchste Gefahr für das Bahnhofsgebäude.

Am 9. 5. 1917

brannte ein mit Papier und Pappe beladener Waggon.

2. 7. 1920

Brand des Wohn- und Wirtschaftsgebäudes Stefflbauer, Schwöbing.

15. 7. 1923

Einsatz im Walzwerk Wartberg.

13. 4. 1925

Heuschoberbrand in Feistritz.

25. 10. 1925

Brand des Wirtschaftsgebäudes Seibt-Augsten in Freßnitz.

12. 12. 1925

Brand bei Baron Sessler.

Die Rettungsabteilung

 

Rettungsabteilung

 

Im Jahre 1922 wurde unter Hauptmann Hans Jäger beschlossen, in der Feuerwehr Krieglach auch eine Rettungsabteilung zu gründen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Notwendigkeit und der Wert dieser Maßnahme für die Bevölkerung lassen sich heute kaum mehr abschätzen, weil es für uns einfach selbstverständlich ist, daß Kranke oder Verunglückte vom Rettungswagen rasch und sicher ins Krankenhaus befördert werden.

Damals jedoch war der Transport ins Spital nur für jene Leute zumutbar, die sich eine Kutsche leisten konnten. Die armen Leute wurden meist von ihren Verwandten auf ungefederten Karren über holprige Straßen nach Mürzzuschlag geschleppt, und es gab niemanden, der auf erste Hilfeleistung geschult war.

 

Die Rettungsabteilung der Feuerwehr Krieglach verfügte über gut ausgebildete Männer und verzeichnete sehr viele Ausfahrten und Hilfeleistungen. Leider gab es ständig Sorgen um das liebe Geld. Die Rettungsmänner mußten die notwendigen Mittel für ihre Tätigkeit größtenteils durch Betteln und Sammeln aufbringen. Auf längere Zeit war dieser Zustand nicht tragbar, und so heißt es in einem zeitgenössischen Bericht aus dem Jahre 1929:

 

"Infolge der großen Reparaturen an den Rettungswagen und wegen der immerwährenden Ausgaben wurde die Tätigkeit der Rettungsabteilung untersagt."